PRÜFUNG | MÄRZ 2025
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FIAE - das kommt in der Abschlussprüfung dran

Welche Lernfelder dich in welchem Ausbildungsjahr in der Berufsschule erwarten, haben wir dir bereits in folgendem Beitrag zusammengefasst: Ausbildungsinhalte Fachinformatiker Anwendungsentwicklung


Doch was ist denn überhaupt alles relevant für deine Abschlussprüfungen? Das schlüsseln wir dir in diesem Beitrag auf.

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Informieren und Beraten
Entwickeln, Erstellen und Betreuen
Durchführen und Dokumentieren
Umsetzen, Integrieren und Prüfen
Betreiben
Inbetriebnahme von Speicherlösungen
Programmieren
Konzipieren und Umsetzen
Sicherstellen
Wirtschafts- und Sozialkunde

Inhalte der Abschlussprüfung (AP2) für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung


Der zweite Teil der Abschlussprüfung, auch unter AP2 bekannt, findet am Ende einer Ausbildung statt. Geprüft werden nicht nur die Inhalte des Rahmenlehrplans, die für die Monate 19 - 36 vorgesehen sind. Auch dein Wissen aus den ersten 18 Monaten deiner Ausbildung kann durchaus in der Abschlussprüfung thematisiert werden. Daher ist es wichtig, dass du in allen Themen gleich fit bist.
 

Mit unseren Kursen zur Prüfungsvorbereitung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung helfen wir dir dabei, dich optimal auf die Themen vorzubereiten.

 

Nachfolgend geben wir dir einen Überblick darüber, welche Themenkomplexe im zweiten Teil der Abschlussprüfung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung auftauchen und was dir demzufolge ein Begriff sein sollte.

Informieren und Beraten von Kunden

Neben den Kenntnissen, die du in den ersten 18 Monaten deiner Ausbildung erworben hast, solltest du für den zweiten Teil der Abschlussprüfung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung zusätzlich folgende Fähigkeiten beherrschen:

  • Kunden kompetent beraten, indem du ihre Interessen berücksichtigst
  • Gespräche situationsgerecht und zielorientiert führen
  • Kundenbeziehungen aufbauen und dabei sowohl betriebliche als auch rechtliche Vorgaben einhalten
  • Daten und Sachverhalte nicht nur analysieren, sondern auch verständlich aufbereiten und präsentieren – der gezielte Einsatz digitaler Werkzeuge spielt hierbei eine entscheidende Rolle.

Wichtige Themen und Begriffe für diesen Bereich:


Kommunikation und Kundenberatung

  • Kommunikationsmodelle
  • Effektive Gestaltung von Verkaufsgesprächen
  • Kundenbindung durch professionelles Customer Relationship Management (CRM)

Rechtliche Grundlagen und Unternehmensrichtlinien

  • Handelsgesetzbuch (HGB), Bürgerliches Gesetzbuch (BGB), Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
  • Gesetz gegen unlauteren Wettbewerb (UWG)
  • Einhaltung von Compliance-Vorgaben und Regelkonformität
  • Corporate Identity und deren Bedeutung für Unternehmen

Datenaufbereitung und Präsentationstechniken

  • Darstellung und Visualisierung von Informationen in Präsentationen
  • Verschiedene Präsentationsformen wie Diagramme, Videos, interaktive Elemente
  • Nutzung von Tabellenkalkulationen zur Datenanalyse
  • Softwarelösungen zur Erstellung von Präsentationen und multimedialen Inhalten

Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen

Das im ersten Teil der Ausbildung erworbene Wissen wird in diesem Bereich weiter vertieft. In der Abschlussprüfung musst du als angehender Fachinformatiker Anwendungsentwicklung unter Beweis stellen, dass du:

  • Fehler systematisch erkennst, analysierst und behebst
  • Algorithmen entwickelst und anwendest
  • Anwendungen in verschiedenen Programmiersprachen erstellst
  • Daten effizient organisierst, speicherst und abrufst
  • Verschiedene Datenbankmodelle verstehst und voneinander unterscheidest

Wichtige Themen für die Prüfung:


Software-Entwicklung und Testing

  • Software-Tests, Testverfahren und Testarten (z. B. Komponententests, Integrationstests, Systemtests, Extremwertetests, Black-Box- und White-Box-Tests)
  • Analyse und Auswertung von Testdaten
  • Debugging und Fehlersuche
  • Versionsmanagement und Codeverwaltung

Algorithmen und Programmierung

  • Darstellung von Kontrollstrukturen mit Aktivitätsdiagrammen oder Pseudocode
  • Unified Modeling Language (UML) und verschiedene Diagrammarten (z. B. Klassendiagramme, Aktivitätsdiagramme, Anwendungsfalldiagramme)
  • Entwurf und Gestaltung von Benutzeroberflächen bzw. Bildschirmausgabemasken

Datenbanken und Datenmanagement

  • Unterschiede und Eigenschaften von Datenbankmodellen (relational, nicht-relational, NoSQL)
  • Wichtige Datentypen (z. B. Datum, Text, BLOB, Bool, Ganzzahl, Gleitkommazahlen, Geodaten)
  • Erkennung und Vermeidung von Anomalien sowie redundanten Daten
  • Normalisierung von Daten zur Optimierung der Datenstruktur
  • Pflege und Abfrage von Datenbanken, auch über mehrere Tabellen hinweg
  • Entity-Relationship-Modelle (ERM) und zugehörige Konzepte wie Beziehungen, Attribute, Kardinalität, Primär- und Fremdschlüssel

SQL und Datenbankabfragen

  • Struktur und Verwaltung von SQL-Tabellen
  • Wichtige Begriffe: Index, Datenmanipulation, Gruppierung, Sortierung, Projektion, Selektion
  • Nutzung von Aggregatfunktionen zur Datenanalyse

Schnittstellen und externe Datenquellen

  • API-Schnittstellen und deren Nutzung
  • OpenData-Konzepte zur Einbindung öffentlicher Datenquellen

Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen

Qualitätssicherung bleibt auch im zweiten Teil der Ausbildung ein zentrales Thema. Der Fokus liegt dabei auf folgenden Aspekten:

  • Erkennung, Behebung und Dokumentation von Qualitätsmängeln sowie deren Ursachen
  • Überprüfung der Wirksamkeit von Verbesserungsprozessen in der Qualitätssicherung anhand eines Soll-Ist-Vergleichs

Daher solltest du dich mit den verschiedenen Prüfverfahren auskennen und wissen, welche Softwaretests und Testverfahren (dynamisch oder statisch) du wie und wann anwendest. Debugging und Ablaufverfolgung sind dir ebenfalls ein Begriff.

 

Weitere Themen sind:

  • Verbesserungsprozesse
  • Erkennung und Berechnung von Abweichungen
  • Einsatz von Soll-Ist-Vergleichen
  • Testdaten generieren
  • Testprotokolle erstellen
  • Abnahmeprotokolle anfertigen

Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz

In der Abschlussprüfung kann es erforderlich sein, dass du demonstrierst, wie du:

  • Bedrohungsszenarien erkennst und analysierst
  • potenzielle Schadensrisiken bewertest
  • Kunden professionell zu Datenschutz und IT-Sicherheit berätst
  • Datenschutzmaßnahmen überprüfst und deren Wirksamkeit beurteilst

Wichtige Themen für die Abschlussprüfung:


Risiken und Bedrohungsszenarien

  • Auswirkungen von Imageschäden und wirtschaftlichen Verlusten
  • Risiken durch Datenverlust oder Datendiebstahl
  • Identitätsdiebstahl und dessen Folgen
  • Digitale Erpressung, insbesondere durch Ransomware
  • Verschiedene Cyberangriffe wie DDoS-Attacken, SQL-Injection oder Man-in-the-Middle-Angriffe

IT-Sicherheitsrichtlinien und Schutzmaßnahmen

  • Richtlinien und Standards für IT-Sicherheit
  • IT-Grundschutzmodellierung nach BSI-Standards
  • Auswahl und Implementierung geeigneter IT-Sicherheitsprodukte

Beratung und Anforderungsmanagement

  • Kundenberatung im Bereich Datenschutz und IT-Sicherheit (für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen und private Haushalte)
  • Erhebung von Kundenanforderungen hinsichtlich Qualität und Funktionalität von Sicherheitslösungen
  • Berücksichtigung technologischer, organisatorischer, rechtlicher und ethischer Rahmenbedingungen in der IT-Sicherheit

Sicherheitsanalysen und Schutzkonzepte

  • Risikoanalyse und Identifikation von Schwachstellen
  • Durchführung von Penetrationstests, Device Security Checks und Access Management
  • Identity Management zur sicheren Benutzerverwaltung

Zutritts-, Zugangs- und Zugriffskontrolle

  • Unterschiede und Maßnahmen zur Sicherstellung von Zutritts-, Zugangs- und Zugriffskontrolle
  • Schutzmechanismen wie Alarmanlagen, Videoüberwachung, biometrische Verfahren, Magnetkarten, Datenträgerverschlüsselung und rollenbasierte Benutzerkonzepte

Überwachung und Compliance

  • Log-Management und Überprüfung sicherheitsrelevanter Ereignisse
  • Erstellung von Compliance Reports zur Einhaltung von Sicherheitsrichtlinien

Betreiben von IT-Systemen

Laut Rahmenlehrplan lernst du in den Monaten 19 - 36 unter anderem, wie man Störungsmeldungen aufnimmt, analysiert und dann passende Maßnahmen ergreift. Auch die Erstellung einer Dokumentation und deren Pflege ist ein Thema. Der Schwerpunkt liegt dabei auf technischen Dokumentationen, Systemdokumentationen und Benutzerdokumentationen. 


Dafür solltest du für deine Abschlussprüfung in folgenden Themen fit sein:

  • Schichtmodelle wie IPv4 oder IPv6, MAC, Routing, Switching, ARP, TCP/UDP
  • Netzwerkkomponenten wie Firewall, Router, Switch oder Bridge
  • Netzwerkkonzepte, Netzwerktopologien, Netzwerkinfrastrukturen und Unterbegriffe wie z. B. LAN, WLAN, Datenübertragungsrate, Mesh, Bluetooth, Netzwerkplan, etc.
  • Datenfreigaben mit SMB oder CIFS
  • Datenabruf mittels HTTP oder ODBC
  • Übertragungsprotokolle wie HTTP, HTTPS, TCP oder UDP
  • VPN-Modelle, Tunneling oder IPSec zur standortübergreifenden und unabhängigen Kommunikation
  • Netzwerkdienste wie DNS, Proxy und DHCP
  • Verfügbarkeit von Systemen wie Webserver, Kommunikationsdiensten, Mailservern, Groupware oder Datenbanken
  • Identifikation von Risiken und Maßnahmen und Berechnung von Ausfallwahrscheinlichkeiten
  • Sicherstellung des Betriebs mit Hilfe elektrotechnischer, hardwaretechnischer und softwaretechnischer Maßnahmen wie Backups, RAID oder USV
  • Anwendung von Monitoringsystemen und Interpretation von Monitoringergebnissen
  • SNMP, S.M.A.R.T, Predictive Maintenance
  • Bestimmung von Maßnahmen anhand der Monitoringergebnissen und damit einhergehende Themen wie Standard Operation Procedures, Service Level Agreements, Indicident Management und Eskalationsstufen
  • Programmdokumentation, Kommunikationsdokumentation und Checklisten für Nutzer und Systembetreuer

Inbetriebnahme von Speicherlösungen

Sicherheitsmechanismen, wie die Implementierung von Rollen und Rechten für Zugriffe auf Datenbanken, sind ebenso ein Thema wie die unterschiedlichen Speicherlösungen und Datenbanksysteme. In der Prüfung musst du zeigen, dass du hier ein umfangreiches Wissen hast und es auch anwenden kannst.


Bereite dich daher darauf vor, in folgenden Themen fit zu sein:

  • Berechtigungskonzepte und Organisationsstrukturen
  • Zugangskontrollen, Zugriffsmanagement und Usermanagement
  • Absicherung von Risiken durch elementare Gefahren wie Wasser, Feuer, etc.
  • Webfilter, Firewalls, Absicherung von Ports, Einsatz von Verschlüsselungen
  • Service- und Liefermodelle wie SaaS, IaaS, On Premise oder Cloud
  • Austausch und Zusammenführung von Daten mithilfe von Formaten wie JSON, CSV der XML
  • Aufsetzen eines Data Ware Houses oder Data Lakes
  • Unterschiede und Eigenschaften von Netzwerkkomponenten und Netzwerkprotokollen wie NAS, SAN, SMB, NFS, Ethernet etc.

Programmieren von Softwarelösungen

In deiner Ausbildung zum Fachinformatiker Anwendungsentwicklung hast du gelernt, wie du Anforderungen abfragst, Programmiersprachen auswählst, Datenbankmodelle und Strukturen aus den Anforderungen ableitest und auch die richtigen Schnittstellen auswählst. In diesem Kontext solltest du für deine Abschlussprüfung mit den folgenden Themen vertraut sein:

  • Erfassung von Softwareanforderungen, speziell im Hinblick auf Kriterien wie Änderbarkeit, Nutzbarkeit, Funktionalität, Zuverlässigkeit, Effizienz etc.
  • Auswahl der geeigneten Modelle wie ERM, relationale oder nicht-relationale Datenbanken
  • Arten von UML-Diagrammen, wie UML-Aktivitätsdiagramm, UML-Anwendungsfalldiagramm oder UML-Zustandsdiagramm
  • Nutzung von unterschiedlichen Formaten wie SQL, XML, JSON zum Austausch von Daten
  • API-Schnittstellen wie REST
  • Kriterien für die Auswahl geeigneter Programmiersprachen wie z. B. Speicherverbrauch, Verfügbarkeit von Frameworks oder Bibliotheken oder Portabilität
  • Darstellung von Algorithmen
  • CPS-Software und passende Sensoren bzw. Aktoren sowie Dokumentation des Zugriffs auf diese
  • Definition von Abfragerhythmen auf CPS-Systeme
  • Nutzung von Bibliotheken für CPS-Systeme
  • Automatisierung von wiederkehrenden Abläufen mit Shell- oder Skriptprogrammierung wie z. B. PowerShell, Bash oder Python
  • Qualitätssicherung mithilfe von Black Box oder White Box Tests, Unit Tests, E2E Tests etc.

Konzipieren und Umsetzen von kundenspezifischen Softwareanwendungen

In der Abschlussprüfung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung musst du nachweisen, dass du:

  • Anwendungslösungen entwickeln und dabei die bestehende Systemarchitektur berücksichtigen kannst
  • verstehst, wie man vorhandene Lösungen anpasst und optimiert
  • weißt, wie man verschiedene Datenquellen anbindet und einen reibungslosen Datenaustausch sicherstellt
  • Daten aus unterschiedlichen Quellen abrufen, analysieren und aussagekräftige Berichte erstellen kannst

Hierfür solltest du dich mit folgenden Themen auskennen bzw. diese beschreiben und auch anwenden können:

  • Unterschied zwischen den verschiedenen klassischen oder agilen Vorgehensmodellen wie Wasserfallmodell, Spiralmodell oder Scrum
  • Modularisierung, Top-down oder Bottom-up-Entwürfe 
  • Strukturierte vs. objektorientierte Analyse- und Designverfahren
  • Festlegung von Programmspezifikationen
  • Ableitung von Datenmodellen und Datenstrukturen aus bestehenden Anforderungen
  • Auswahl geeigneter Schnittstellen und Programmiersprachen
  • Unterschied zwischen den unterschiedlichen Programmiersprachen, insbesondere die Begrifflichkeiten strukturiert, prozedural, funktional und objektorientiert
  • Auswahl und Anwendung von Entwicklungswerkzeugen wie z. B. Linker, Compiler, Editor, Debugger, Versionsverwaltung, IDE, etc.
  • Unterschiedliche Einsatzgebiete von Programmiersprachen
  • Arten, Erstellung und Unterschiede von UML-Diagrammen, insbesondere Klassendiagramm, Anwendungsfalldiagramm, Zustandsdiagramm, Aktivitätsdiagramm, Sequenzdiagramm
  • Erstellung von Datenbankmodellen wie einem Entity-Relationship-Modell oder einem relationalen Modell
  • Anwendung von Normalisierung
  • Architektur- und Design-Patterns wie Observer, Factory, Singleton oder MVC
  • Anforderungen an Softwareergonomie
  • Gestaltung von Benutzeroberflächen unter Berücksichtigung der User Experience und Usability
  • Erstellung von Mockups
  • Erstellung von Algorithmen und Einsatz von Pseudocode
  • Objektorientierte Programmiermethoden wie Vererbung, Polymorphie, Kapselung und ihre Unterschiede
  • Interfaces und Fehlerbehandlung in Programmen
  • Einsatz von Sortier- und Suchalgorithmen wie z. B. lineare Suche, binäre Suche, Bubble Sort, Insertion Sort oder Selection Sort
  • Erweiterung von bestehenden Klassen und Funktionen und deren Beschreibung mithilfe von Pseudocode
  • JSON, XML und CSV und deren Einsatz zum Austausch von Daten
  • Services und Ressourcen eines Servers mithilfe von REST und SOAP nutzen
  • Wichtige Datenbankabfragen für SQL und Datenpflege, Begriffe wie CREATE TABLE, ALTER TABLE, CREATE INDEX, INSERT, UPDATE, DELETE, SELECT FROM, SELECT FROM….WHERE, ORDER BY, GROUP BY, HAVING sollten dir bekannt sein
  • Aggregatfunktionen, Ausdrücke und Bedingungen in Bezug auf SQL

Sicherstellen der Qualität von Softwareanwendungen

Der richtige Einsatz von Werkzeugen zur Versionsverwaltung ist genauso ein Thema wie die Erstellung von Testkonzepten oder die Durchführung von Softwaretests. Auch die Dokumentation sowie die Aufbereitung und Präsentation von Tests und den daraus resultierenden Ergebnissen sind mögliche Themen in der Abschlussprüfung.


Neben der Erstellung von Anwendungen unter Berücksichtigung von Datenschutz und Datensicherheit solltest du auch mit folgenden Begriffen etwas anfangen und diese anwenden bzw. erklären können:

  • Datenintegrität
  • Statische und dynamische Testverfahren wie etwa Modultests, Schreibtischtests, End-to-End-Tests oder Integrationstests
  • Ablauf von Testprozessen, insbesondere die Auswahl geeigneter Testverfahren, Definition von Testergebnissen, Generierung und Auswahl von Testdaten sowie Auswertung und Protokollierung der Ergebnisse
  • Versionsverwaltung und ihre Funktionalitäten wie Merge, Push oder Pull
  • Aufbereitung von Testergebnissen und Präsentation der Ergebnisse mithilfe digitaler Präsentationsmittel und Werkzeuge

Wirtschafts- und Sozialkunde

Neben den fachspezifischen bzw. auf die IT bezogenen Inhalten wird auch dein Wissen im Bereich Wirtschaft und Soziales geprüft. Dieser Teil der Abschlussprüfung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung ist identisch mit dem der anderen IT-Ausbildungsberufe, wie z. B. dem Fachinformatiker Systemintegration.


Das Wissen, welches abgefragt wird, lässt sich in folgende Kategorien gliedern:
 

Berufsausbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht


Welche Rechte und Pflichten haben Auszubildende? Welche Vorteile bietet die duale Ausbildung? Welche Aufgaben fallen im Ausbildungsbetrieb an? Diese und weitere Fragen solltest du sicher beantworten können. Zudem ist es wichtig, dass du dich mit folgenden Themen auskennst:

  • Ausbildungsrahmenplan und Ausbildungsinhalte
  • Grundlagen des Arbeitsrechts
  • Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen
  • Tarifrecht und Lohnsysteme
  • Lebenslanges Lernen: Lerntechniken, berufliche Weiterbildung und Umschulung
  • Effektive Arbeitstechniken und persönliche Lebensplanung

Wichtige Begriffe, die du kennen solltest:
 

Ausbildung und rechtliche Grundlagen

  • Vertragspartner in der Ausbildung
  • Ausbildungsdauer, Ausbildungsbeginn und Rahmenlehrplan
  • Probezeit, Vergütung, Urlaubsregelungen und Kündigungsbedingungen
  • Ausbildungsordnung und Ausbildungsvertrag
  • Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Berufsschulpflicht

Arbeitsrecht und Schutzgesetze

  • Arbeitsschutzgesetz und Jugendarbeitsschutzgesetz
  • Kündigungsschutzgesetz und Gleichbehandlungsgesetz
  • Arbeitszeitgesetz und Arbeitsstättenverordnung
  • Mutterschutzgesetz und Schwerbehindertengesetz
  • Bundeselterngeldgesetz

Tarifrecht und Organisationen

  • Tarifvertrag, Tarifkonflikt, Tarifbindung, Tarifautonomie und Tarifverhandlung
  • Arbeitgeberverbände, Wirtschaftsverbände, Industrie- und Handelskammern (IHK), Betriebsrat und Gewerkschaften
  • Betriebsverfassungsgesetz und Betriebsvereinbarungen

Steuern und Sozialversicherung

  • Lohnsteuer, Kirchensteuer, Netto- vs. Bruttoeinkommen
  • Sozialversicherung und vermögenswirksame Leistungen

Lern- und Arbeitstechniken

  • Unterschiedliche Lernmethoden: auditives, kommunikatives und motorisches Lernen
  • Zeitmanagement, Präsentationstechniken, Moderation, Arbeits- und Projektplanung
  • Nutzung digitaler Lernmedien: Apps, Netzwerke, Plattformen, Web-Based Training (WBT) und Computer-Based Training (CBT)

Fortbildung, Karriereplanung und Existenzgründung

  • Arten der Weiterbildung: Aufstiegsfortbildung, Anpassungsfortbildung, innerbetriebliche und überbetriebliche Fortbildung
  • Persönliche Weiterentwicklung und lebenslanges Lernen
  • Bildungseinrichtungen sowie Fördermöglichkeiten und Fördermaßnahmen
  • Karriereplanung und Existenzgründung

Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebs


In der Abschlussprüfung musst du nicht nur Rechtsformen benennen, sondern auch Unternehmensstrukturen, wirtschaftliche Verflechtungen, Unternehmensziele, Ziele von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden oder auch von Behörden sowie deren Aufgaben beschreiben können.


Merke dir daher folgende Begriffe bzw. Themen, denn diese können womöglich in deiner Abschlussprüfung thematisiert werden:

  • Branchen und Wirtschaftssektoren (primär, sekundär, tertiär)
  • Märkte und Produkte
  • GbR, Einzelunternehmen, GmbH, GmbH & Co. KG, KG, OHG
  • Matrix- und Spartenorganisation
  • Einlinien-, Mehrlinien- und Stabliniensystem
  • Konzerne, Kartelle
  • Fusion von Unternehmen
  • Produktivität, Rentabilität, Wirtschaftlichkeit
  • Globalisierung und soziale Marktwirtschaft
  • Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände, Vertretungen und Organisationen
  • Betriebsrat, Betriebsverfassungsgesetz
  • Betriebsvereinbarungen

Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit


Dieser Themenkomplex beschäftigt sich mit der Frage, wie Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeitenden auf der Arbeit gewährleistet werden kann. Hierfür musst du Gesundheits- und Arbeitsvorschriften kennen, aber auch wissen, wie man Gefährdungen wahrnehmen und einschätzen kann.


Weitere Themen sind:

  • Vorsorgeuntersuchungen
  • Gefährdungsbeurteilungen
  • Sicherheitsbeauftragte und ihre Aufgaben
  • Vorschriften und Verhaltensregeln
  • Verhaltensweisen bei Gefahrensituationen und Unfällen
  • Grundlagen der IT-Sicherheit

Umweltschutz


Umweltschutz ist ein aktuelles und wichtiges Thema in unserer Gesellschaft und hat daher auch seinen Platz als Thema in deiner Abschlussprüfung als Fachinformatiker Anwendungsentwicklung. 


Doch was musst du zu diesem Themenkomplex wissen? Zu folgenden Bereichen können Fragen in der Abschlussprüfung auftauchen:

  • Vermeidung und Wahrnehmung von Umweltbelastungen
  • Gesetze, Verordnung und öffentliche Systeme im Bezug auf Umweltschutz
  • Externe Auswirkungen, Nachhhaltigkeit
  • Ressourcen umweltschonend nutzen
  • Vermeidung und Reduzierung von Abfällen
  • Abfälle und deren Lagerung/Entsorgung
  • Rechtliche Folgen

Vernetztes Zusammenarbeiten unter Nutzung digitaler Medien


Die Arbeitswelt wird immer digitaler und daher benötigt es auch Strategien zum verantwortungsvollen und rechtskonformen Umgang mit den genutzten Medien. Entsprechend sind Themen wie wertschätzende Zusammenarbeit, Schutzziele der Informationstechnik sowie ethische Aspekte und Compliance-Regeln relevant für deine Abschlussprüfung.


In der Berufsschule verteilen sich die Inhalte in der Regel auf die Lernfelder der Ausbildungsjahre 2 und 3. Welche das sind, erfährst du in diesem Beitrag: Ausbildungsinhalte Fachinformatiker Anwendungsentwicklung


Du siehst, sowohl für die Zwischenprüfung (AP1) als auch für die Abschlussprüfung (AP2) sind die Inhalte sehr umfangreich und komplex. 


In unserer Prüfungsvorbereitung für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung wiederholen wir daher intensiv die prüfungsrelevanten Themen und bereiten dich so optimal auf die AP1 und die AP2 vor.


Du hast Fragen? Dann melde dich gerne bei uns!